Teneriffa wird als Insel des ewigen Frühlings beschrieben, was allerdings nur bedingt stimmt, denn die Insel besteht aus vielen verschiedenen und sehr unterschiedlichen Klimazonen. Durch den massigen Teide in der Inselmitte mit einer Höhe von über 3700m, bleiben Wolken in höheren Lagen hängen und bilden den Passatnebel, der das Lebenselixier der Pflanzenwelt ist. Da die Wolken meist aus Nordost kommen, ist der Nordöstliche Teil der Insel auch der Grünste und Feuchteste. Im Süden der Insel ist es dagegen eher karg und trocken und nur in den höheren Lagen weiten sich große Kiefernwälder aus, die mit der Feuchtigkeit auskommen, die sie aus dem Passatnebel beziehen. Wir haben uns für den südlichen Teil der Insel entschieden, da uns grundsätzlich ein sonniges, trockenes Wetter wichtiger war, als die grünen Wälder und saftigen Wiesen des Nordens. Unterhalb unserer Finca, ca.20 Autominuten entfernt, liegen deshalb auch die großen Touristenorte Las Americas und Los Cristianos, die fast 80% aller Touristen beherbergen, da dort tatsächlich der ewige Frühling herrscht. Es ist selten unter 20 Grad und auch im Sommer sind die Temperaturen kaum über 30 Grad. Wenn man nun in die Berge fährt, nimmt die Temperatur i.d.R. mit steigender Höhe ab. In unserer Höhe auf 800m gibt es Temperaturunterschiede von bis zu 7 Grad im Gegensatz zu den Touristenorten. Der Temperaturunterschied kommt meist zustande, wenn wir in oder unterhalb der Wolken sind und damit die Sonne nicht durchkommt, wohingegen die etwas vorgelagerten Touristenorte sich dem Wolkendeckel entziehen. Je nach Jahreszeit haben die Wolken verschiedene Höhen und wir liegen mit unserer Finca über, in oder unter den Wolken. Vor allem in der Winterzeit sind wir häufiger mal unter den Wolken und dann wird es schon deutlich frischer auf der Finca. An den Tagen, an denen die Sonne nicht durchkommt, gehen die Temperaturen selten über 14-15 Grad. Für die Bauern oder auch Fincabesitzer ist dies die ideale Zeit, um im Garten zu arbeiten und sich körperlich zu betätigen. Da die Häuser in Teneriffa nicht isoliert sind, muss man sich abends mit einem kleinen Ofen behelfen, sonst wird es ungemütlich. Obwohl das Klima in den Bergen manchmal etwas launisch ist, fühlen wir uns sehr wohl dort, denn das Spiel mit den Wolken ist immer wieder eine Faszination für das Auge und zudem ist es deutlich grüner und nicht so karg wie in den tieferen Lagen, obwohl es nur sehr selten regnet bei uns. Gerade für körperliche Betätigungen sind die etwas kälteren Tage ideal und animieren zur Aktivität.
written by marla